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30.03.2022

LICHT & KUNST IM URBANEN RAUM

Lichtkunst. Kunstlicht. Licht und Kunst, so vielschichtig wie die Zusammensetzung des Lichtspektrums. Licht lässt uns sehen, Kunst lässt uns fühlen. Aber was genau sehen wir im urbanen Raum? Was fühlen wir im urbanen Raum? Und: Welche Ansprüche an das Design von Beleuchtung stellt der urbanen Raum? Eine Betrachtung über Bedürfnisse, Wirkungen und die Aufgabe von Licht und Design.

Licht ist eines der wohl größten Wunder der Menschheit. Während Wissenschaft und Technik rund um die elektromagnetische Strahlung immer innovativer und komplexer werden, bleibt Licht in seiner Einfachheit dennoch ein grundlegendes Bedürfnis der Menschen. Etwa 80% unserer Umwelt nehmen wir über unser wichtigstes Sinnesorgan auf, das Auge. Und dafür benötigen wir eben eines – Licht!

Dabei verfügen wir erst seit rund eineinhalb Jahrhunderten über das Wissen und die Technik, künstlich Licht zu erzeugen. Wurde zuvor Feuer als einzige alternative Lichtquelle zur Sonne genutzt, entwickelte sich die Beleuchtungstechnik mit der Entdeckung und Nutzbarmachung der Elektrizität weiter – und speziell in den letzten Jahren in ganz rasanter Art und Weise.

Angefangen bei Edisons Kohlefaden 1880, über den Glasglühstrumpf und den Metallfaden, Entwicklungen mit Quecksilber, Leuchtstoff und Halogenen ist seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts schließlich die Lumineszenz-Diode auf dem Vormarsch, kurz LED. 2003 kam die erste Straßenleuchte mit LED-Technik zum Einsatz – die MILLENIO aus dem Hause Hess!

Heute hat die LED fast alle anderen Leuchtmittel verdrängt. Dabei werden die heutigen, innovativen Beleuchtungskonzepte immer intelligenter und kombinieren LED-Technik mit Sensorik und Digitalisierung und ermöglichen damit unzählige Gestaltungs- und eine Vielzahl teils ungeahnter Einsatzmöglichkeiten.

Von der Flamme bis zur Diode –
komplexe Wissenschaft eines grundlegenden Bedürfnisses.

Foto: © iStock.com/VladimirFLoyd

Was kann Licht?

Licht wirkt dreifach: visuell, biologisch und emotional. Dabei ist die visuelle Funktion für den Menschen wie erwähnt ein wesentliches Bedürfnis – er benötigt Licht, um zu sehen. Aber auch die nicht-visuelle Funktion bzw. Wirkung von Licht spielt eine immer bedeutendere Rolle. Dabei spricht man von circadianer Beleuchtung, in der es zum einen um die Beeinflussung der „inneren Uhr“ geht – die Stabilisierung des Biorhythmus.

Zum anderen geht es um die emotionale Qualität von Licht, das heißt die Berücksichtigung architektonischer, ästhetischer und wahrnehmungspsychologischer Kriterien. Gezieltes Lichtmanagement kommt einer Inszenierung gleich – Wirkungen, Stimmungen, ganze Erscheinungsbilder werden beeinflusst, Akzente gesetzt und die Wahrnehmung gesteuert. Dabei ist es wesentlich, was in welchem Umfeld und unter welchen Bedingungen beleuchtet werden soll. Zudem ist die Frage von Bedeutung, welche Aussagekraft das Licht erhält – hervorheben, strukturieren, Verbindungen oder Sicherheit schaffen, identifizieren?

Licht ist ein enorm wichtiges Kommunikationsmittel. Es transportiert Gefühle und Stimmungen bzw. kann diese bei den Menschen wecken.

Auch biologische und emotionale Wirkungen von Licht sind wesentlich.

Foto: © iStock.com/greenaperture

Licht und Kunst im urbanen Raum

Wir als Hess schaffen Licht im urbanen Raum. Und auch dort ist die Frage zentral: Was kann Licht? Was muss Licht können? Im Außenbereich ist diese Frage eng verknüpft mit dem Einsatzgebiet und den damit verbundenen Anforderungen des Raumes.

Sicherheit, Sichtbarkeit, Inszenierung, Belebung? Und auch hier: hervorheben, strukturieren, identifizieren?

Inszenierung und Belebung

Auf dem Gustaf-Gründgens-Platz in Düsseldorf erleben wir Licht in eben diesem Anforderungsspektrum: Es macht sichtbar, belebt den Platz und inszeniert diesen auf besondere Art und Weise: mit Schatten und Licht. Mit der SHADOW LIGHTS, dem neuesten Mitglied der Leuchten-Familie bei Hess, wird der urbane Raume zur Bühne – passend zum dem Platz anliegenden Schauspielhaus.

Die einzigartige Leuchte wurde im Rahmen des umfangreichen Sanierungsprojektes „Kö-Bogen II“ in der Düsseldorfer Innenstadt entwickelt – ganz nach den Bedürfnissen und Anforderungen, die im Zuge dieses Projektes an uns gestellt wurden.

„Bühnenbeleuchtung“ auf dem
Gustaf-Gründgens-Platz in Düsseldorf.

Unsere brandneue SHADOW LIGHTS vor dem
Düsseldorfer Schauspielhaus.

Fotos: © ingenhoven architects / HGEsch

Kommunikation und Interaktion

Eine neue Dimension im Zusammenspiel von Licht und Kunst erreicht das „Architainment“. „Architecture“ und „Entertainment“: Ein Gebäude, ein Bauwerk oder eine Stele wird mithilfe von Licht, Medien und Interaktion zum Entertainer.

Ein ganz außergewöhnliches Projekt, der Prahran Square in einem Vorort von Melbourne, ist ein im wahrsten Sinne des Wortes leuchtendes Beispiel für Architainment: Licht, Sound und Grafik schaff en ein besonderes Zusammenspiel.

Außergewöhnliche multimediale Stelen interagieren mit der Umwelt und den Menschen und lassen zwei Welten verschmelzen: die hektische, bunte Alltagswelt außerhalb des Platzes und die entspannte, grüne, stimmungsvolle Oase im inneren.

Die Stelen, „The Pipes“, fungieren hier als Schwelle, als eine Art Übergangsritual, hervorgerufen durch Licht und Geräusche.

Architainment am Prahran Square in Melbourne:
Medien-Stelen als Entertainer. 

Foto: © RAMUS

Orientierung und Identität

Licht und Kunst als Verbündete für die Wegweisung. Orientierung und erlebbare Identifikation – wo bin ich, wo will ich hin? Unter diesen Aspekten wurde die Innenstadtbeleuchtung in Singen am Bodensee realisiert.

Die Sanierung der Beleuchtungsanlage wurde instrumentalisiert für die geografische Identität der Stadt. Die Lage im Hegau, die Nähe zum Wasser und die Verbindung zum Hohentwiel, einem erloschenen Vulkan, all diese Aspekte, die den Charakter des Landstriches und der Stadt ausmachen, wollte man zusammen mit einer modernen Beleuchtung vereinen.

Licht als Orientierung, als Identität, als regionale Kunst. Ganz spezielle Zwischenmodule in unserer CITY ELEMENTS stehen heute für genau dieses: den Hegau, das Wasser und den Vulkan – und schaff en einerseits ein absolutes innerstädtisches „Highlight“ und stiften andererseits zugleich Identität.

Wellen des Bodensees.

Gras der Region Hegau.

Gestein des Vulkans Hohentwiel.

Und was kommt dann?

Im urbanen Raum hat die Beleuchtung also eine vielschichtige Bedeutung: Zum einen sorgt sie für Orientierung und Sicherheit. Zum anderen dient sie der Inszenierung und Akzentuierung, sorgt für Kommunikation und Identität. Aber es geht noch weiter, denn bei Hess ist Beleuchtung eben nicht gleich Beleuchtung – und damit eben nicht nur Licht.

Beleuchtung ist smart. Sie ist Interaktion. Sie ist Versorgung. Sie ist Gestaltung und Medium. Sie macht aus Städten und urbanen Räumen von heute die smarten urbanen Räume von morgen.

Made by Hess.

Foto: © iStock.com/Urupong
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